Tour de Friends Briefing + Stage 1
Gerade frisch aus Amerika eingeflogen und noch einen Trainingsblock absolviert und schon geht es am Montag nach München. Zuerst besuche ich jedoch meine Onkel's.
Nach Erzählungen über Amerika und ihre Zeit in San Francisco geht es für mich mit meinem Nachbar aus der Heimat zum Abendessen der in dieser Gegend gerade geschäftlich unterwegs ist.
Kurze Runde am nächsten Morgen um den Ammersee und ab geht es nach München zur Tour de Friends.
Tour de Friends deshalb weil es dort um Freundschaft und Spaß am Radfahren geht. Ein richtiger Wettkampf soll es nicht sein, so habe ich zumindest gehört.
Im Hotel angekommen erntet mein Rad natürlich die meiste Aufmerksamkeit. Abstellen soll ich es in der Tiefgarage, jedoch steht es da den halben Tag jetzt erstmal unbewacht. Nene, ein geklautes Rad kann ich jetzt gar nicht gebrauchen. Schnell in den Fahrstuhl und mit dem Rad auf das Zimmer.
Für das Team Oakley starte ich hier. Fünf Leute sollen wir sein. Mit mir auf dem Zimmer Felix Reimers. Kenn ich nicht aber wofür gibt es Instagram. Den Leuten habe ich natürlich allen vorher gefolgt.
- Hey Felix, wir sind zusammen im Zimmer. Ich geh noch was einkaufen. Falls du in den nächsten 30 min kommst mach es dir bequem. -
- Bin leider krank und kann nicht kommen. -
Well, mehr Platz für mich und mein Rad. Kurz in den Supermarkt und Patrick informiert.
Was ist perfekt für ein Wettkampf und die Regneration? Gummibärchen! 300 Gramm Colorado + Katjes. Ins Hotel und überlegen wie es weitergeht. Das Starterset kann man jetzt schon bereits abholen. 16:30 ich bin schon wieder total müde. Dieser Jetlag macht mich fertig. Irgendwas muss ich tun. Guilhem kommt auch erst später. Hm, ach komm ich fahre schnell mit dem Auto selbst hin.
Was ich natürlich nicht bedacht habe - der Verkehr in München ist gerade auf seinem Höhepunkt. Für 10 km brauch ich fast 40 Minuten. Dort angekommen Parkplatzproblem.
Nachdem ich doch schnell einen Parkplatz gefunden habe, suche ich die Nummernausgabe.
Was gibt's den da drin?
- Sonnencreme 50+ zum sprühen
- Alpecin Shampoo
- Muc Off irgendwas
- Oakley Halstuch - sehr cool
- Dt Swiss Mütze - sry fahre Bike Ahead
Das Briefing startet um 21 Uhr. Damn.... das ist noch mega lange und ich schlafe fast im Stehen ein. Was mache ich jetzt ? Hin und her fahren ist nicht so geil. Also lege ich mich für 10 Minuten auf eine Bank in der Nähe meines Autos. Nach zähen 3 Stunden geht es dann endlich los. Infos über Infos. Wird bestimmt ganz lustig. Ich verlasse den Raum etwas früher um Stau zu verhindern. Im Hotel habe ich ich hunger. Was gibt es zum Abendessen? Colorado.... richtiger Sportler.
Um 8 Uhr bin ich zum Frühstück mit Patrick und Guilhem verabredet. Einer unsere Teamkameraden fehlt noch. Lutz Lehmann. Who the hell is Lutz? Wikipedia verspricht einen Ehemaligen Radprofi zu Zeiten Zabels und Ullrichs. Das wird bestimmt interessant. Nach einem gemeinsamen Frühstück und der Lagebesprechung geht es für uns in Richtung start. Während ich das Auto nehme, fahren Guilhelm und Patrick mit dem Fahrrad.
Natürlich finde ich keinen Parkplatz... nach kurzem Suchen finde ich dann doch in der Nähe einen kostenfreien.
Nummer drauf und den anderen Bescheid geben wo ich stehe. Entspannt mache ich mich fertig.
- Mike noch 20 Minuten! -
Also schnell meinen Koffer auf den Rücken und los geht es zum Start, wo wir dann unsere Koffer in Vans laden, die mit Startnummer versehen sind. Jede Tasche hat einen Zettel an dem die Tasche identifizieren kann.
Da steht er, braun gebrannt, Sworks Rad und Oakley Bekleidung - das muss Lutz sein. Er sieht aus als würde er zwischen 20 - 30.000 Kilometer im Jahr fahren. Nach kurzem Hallo geht es für uns an den Start.
- Hat jemand die Route auf dem Garmin? -
Zuckende Schultern. Keiner hat den Track. Dann müssen wir eben so schnell wie möglich eine Gruppe einholen, damit wir wissen wo es hin geht. Das fängt schon mal gut an. Jeder nimmt es gelassen und wir fahren die erste Gruppe bereits an der ersten Ampel auf.
Die Stimmung ist wirklich locker. Bis zur ersten Gravelpassage. Den Urlaub habe ich aber nicht gebucht! Jetzt ist es wirklich wie im Wettkampf. Wir befinden uns in einer 30 Mann Gruppe und fahren wirklich mit zügigem Tempo über die Kieswege. Wir sind wirklich gut dabei bis es Peng macht. Guilhelm hat sich den Schlauchreifen aufgerissen. Keine Chance. Wir sind 30 Kilometer vom ersten Checkpoint weg. Guilhelm steigt in den Zug und fährt in Richtung Ziel.
Patrick, Lutz und ich treffen uns wieder an dem ersten Checkpoint. Tolle Aussicht.
Zusammen mit der Canyon Rad-Pack Truppe fahren wir weiter. Unterwegs werden wir gefilmt und drehen das Tempo etwas auf um etwas Dramatik zu erzeugen. Klappt gut! Hinter uns Einerreihe.
Jetzt kommt das erste Segment des Tages. Die Canyon und Dt Swiss Jungs ziehen das Tempo auf. Ich springe zur Gruppe. Ganz schön hart, aber was erwarte ich nach 3 Wochen kein Rad. Anschlag. Ich bin wirklich am Anschlag wenn ich durch die Führung gehe. Die Jungs aber auch. Sie schütteln mich nicht ab. Ein orangener Banner ist zu sehen und das Tempo wird hochgezogen. Das muss der letzte Kilometer sein. Ich gehe mit. Plötzlich hören alle auf zu treten. Das wars? So ein Mist Trotz meiner schlechten Form - ein Punsher war ich ja schon immer. Den KOM hätte ich mir holen können. Ach egal. Spaß steht hier im Vordergrund.
Zum Ziel geht es 300 Meter hinunter in Richtung Achensee. Essen und dann ins Hotel. Das ist 3 Kilometer entfernt. Nach der üblichen Orga (Wäsche, Dusche) entscheiden wir uns nicht zum Ziel zu fahren und stattdessen in einem Lokalen Italiener zu essen. Es wird wirklich lustig!
Tag 1 ist geschafft / 105 km - 910 Hm
